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Internet-Rundbrief 54

Weitab im Norden – von schweifenden Gedanken, Elchen und Fähren Lieber Rundbriefleser,wie jedes Jahr im August folge ich den markierten Pfaden in den schwedischen Bergen: rote Punkte, aufgemalt auf den unzähligen Steinen am Wegesrand, dienen mir als Wegweiser.Ein Land, wie es die Eiszeit nicht schöner hätte gestalten können: bis zu 2 km dickes Gletschereis presste zu seiner Zeit tausende Fjorde und schroffe Berge, zog Geröll und ganze Felswände durch die Landschaft. Findlinge in der Größe eines Hauses liegen heute wie von Menschenhand platziert da.Ich richte die Augen nur selten nach vorne, es könnte mich der nächste Stein doch schnell zu Fall bringen. Schritte, Stufen, Wurzeln, immer wieder Hindernisse, ein Pfad kaum vergleichbar mit denen in unseren Alpen, in der Pfalz oder im Schwarzwald. Der Blick immer auf den Weg gerichtet. Und doch schweife ich nach einer Weile ab. Die Gedanken fließen in beruhigende, sich verselbständigte Richtungen. Die Landschaft und die eigenen Gedanken fließen schaukelnd ineinander. Und hier denke ich ungezwungen an meine Arbeit im Verlag, vor allem an mein letztes Projekt: MordsKarlsruhe.Hier sind die Autoren besonders ambitioniert. Ihre Geschichten sind fesselnd, sie muten hohe Professionalität an. Deswegen streifen sie durch meinen Kopf. Meine Stadt. Von der ich jetzt so weit weg gereist bin. 2200km gen Norden. Hier spüre ich von Karlsruhe und seiner Geburtstagsfeier mit all ihren Jubiläumsaktivitäten, Events rein gar nichts. Und doch lösen sich immer wieder Geschehnisse und Akteure der Karlsruhe-Krimis wie eine Multivitamintablette in meinem Kopf auf. Und ich fange hier beim steten Laufen über das windgeprägte Gebirge an, zu genießen. Lieblingsgeschichten? Lieblingsautoren? Es sind Einige.Zum Bespiel „Die Else“: Wie kann es sein, dass ein Ehemann so lange geplagt von seiner bösartigen Ehefrau, doch plötzlich an ihr hängt? Sie wieder verstehen will? Sein bester Freund kann es gar nicht begreifen, denn er kam zum falschen Zeitpunkt zu Hilfe. Tragisch, möchte man sagen. Doch so ist das Leben oft. Denke ich. Menschen hassen sich, Menschen lieben sich. Auf unerklärliche Weise.Hier geht’s zur Geschichte und zum Buch „MordsKarlsruhe“.Meine Gedanken um Mörder und Intrigen, passen nicht wirklich zur ruhigen Landschaft um mich herum. Die einzigen Riesen hier, die es zu respektieren gilt, sind die Elche: schlaue Tiere, die sich im Dickicht lautlos verstecken und dich beobachten. Sie haben die Ruhe und Geduld eines Gepards. Obwohl man sie oft in der Nähe der Behausungen zu sehen bekommt, habe ich sie hier im Wald oder auf den Bergen nie gesehen. Aber ich bin sicher, sie mich umso öfter.Meine erste Entdeckung des Urlaubs hingegen habe ich aber nicht in Schweden gemacht, sondern auf der Fähre von Kiel nach Oslo, auf dem Hinweg zur Erholung also. Dort fand ich – in einer bescheidenen Auswahl deutschsprachiger Bücher – im Board-Shop den erfolgreichen dritten Teil aus der Emma Hansen Reihe von Jörg Böhm „Und ich bringe dir den Tod“. Ein Riese aus Der Kleine Buch Verlag: nach noch nicht mal einem halben Jahr müssen wir den erfolgreichen Krimi schon nachdrucken.Aber auf Schiffen kennt der Autor Jörg Böhm sich auch bestens aus, immerhin befindet er sich im September zum wiederholten Male auf großer Lesereise auf der AIDAdiva und unterhält die Gäste mit zahlreichen Lesungen auf dem Weg von Hamburg nach New York.Vielleicht waren Sie ja noch nicht im Urlaub? Nordische Wanderreisen oder Kreuzfahrten kann ich Ihnen in diesem Jahr nur empfehlen. Herzliche GrüßeIhre frisch erholte Lenka Wagnerund das Team von Der Kleine Buch Verlag